Um es gleich zu sagen: Sehr viele biodynamische Landwirte (darunter Winzer) gibt es nicht. In Deutschland sind es 1.400, in Frankreich 320. Ihnen allen geht es nicht nur um den geneigten Kunden, sondern auch um die Erhaltung ihrer Reben.
Sie nutzen biodynamische Präparate, also Elemente, die eine Stunde lang durch den Wasserstrudel mit Energie versorgt und dann auf die Rebe gesprüht werden. Und sie verwenden Kupfer, allerdings auf drei Kilo pro Jahr beschränkt. Sechs Kilo sind es in Bio-Produkten.
Pragmatismus statt Ideologie
Die ersten zwei Jahre sind schwierig. Die Renditen sind nicht immer die erwarteten.
Die Verwendung von Präparaten wie Hornmist oder Hornkieselsäure zur Entwicklung des Bodens, die gemäß dem Mond- und Planetenrhythmus verwendet werden, kann den einen oder anderen verstören.
Genug von Chemikalien
Die Bearbeitung biodynamischer Böden erfolgt in drei Schritten. Um die Erde zu beleben, füttern die Winzer zunächst mit Kompost an, einer Mischung aus sechs Pflanzen, unter anderen Kamille, Brennnessel, Löwenzahn. In der zweiten Stufe verstärkt der Horndung dann die Wurzelbildung der Pflanze. Und schließlich verbessert Hornkieselsäure die Verbindung zwischen Pflanze und Licht und wirkt so auf die Blüte.
Viele Weinbauern stellen aus Pragmatismus auf Biodynamik um: damit sie auf die immer teureren Chemikalien verzichten können.