Längst mehr als ein Geheimtipp: der Barolo aus dem Piemont

Wer im burgundischen Beaune aufgewachsen ist, fühlt sich in den Weinbergen Albas und Astis (Piemont) wie daheim. Die burgundische Top-Lage Nuits-Saint-Georges scheint nur einen Steinwurf entfernt zu sein. Zumal die lokalen Winzer, die zwei der größten Rotweine Italiens, lBarolo und Barbaresco, produzieren, ständig vom Vorbild Burgund reden.

Die Nebbiolo-Rebe kämpft allein

Mit anderen Worten: Terroir, genaues geografisches Gebiet, in dem ein Wein hergestellt wird. Ein Prinzip, das dem italienischen Weinbau – im Gegensatz zu Frankreich und anderen Ländern – völlig fremd war, aber in der Region heute alle Voraussetzungen bietet, um zu gedeihen.

Ansonsten werden alle großen Weine der Region (Barolo und Barbaresco) aus einer einzigen Rebsorte, Nebbiolo, gewonnen. Eine besonders empfindliche Pflanze, die Weine mit orangen Farben und einem dem Altern förderlichen Säuregehalt produziert, aber auch die Eigenschaft (den Defekt) hat, ziemlich ungern zu reisen: Sie wird nur selten außerhalb des Piemont angebaut.

Der Barolo wird endlich salonfähig

Tatsächlich haben diese Weine in einem halben Jahrhundert weltweite Anerkennung gefunden. „Während meiner ersten Reise in die USA im Jahr 1964 gab es keinen italienischen Wein, wir konnten nicht darüber sprechen, keiner wusste, wovon wir reden“, erzählt der Barolo-Pionier Bruno Ceretto. Zwanzig Jahre später hat es der Barolo geschafft. Heute sitzt er am Tisch der Vorbilder aus dem Burgund.

Es war ein langer Weg weg vom Massenwein, hin zur Qualität. Die großen Barolos werden in den renommiertesten Restaurants serviert und erreichen jetzt Preise von mehreren hundert Euro wie die bekanntesten Weine aus Bordeaux und Burgund.

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